Orklager

[glow=red,2,300]Die deutsche Regierung wird noch Ende Mai versuchen Paintball in Deutschland verbieten.[/glow]

Die Begründung lautet:

"Dabei wird das Töten simuliert", sagte Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach
(http://www.neue-oz.de/information/noz_print/interviews/20090506_waffen.html 07.05.2009)

Ich sehe hierin lediglich einen willkürlichen Schnellschuß, damit die Regierung noch vor der Wahl
eine von ihnen als gewaltpräventive ausgewiesene Maßnahme vorweisen kann und den Blick vom
sozialen Handlungsbedarf in diesem Land, der wesentlich kostenaufwändiger und nachhaltiger wäre,
ablenken soll.

Auch beim LARP wird "Töten simuliert", Ihr könnt Euch also an 2 Fingern abzählen,
wann die Politik auch unser Hobby als Ablenkung von schwerwiegenderen Problemen benutzt.

Aus Solidarität mit den Paintballspielern, auf deren Rücken die Unfähigkeit der deutschen Politik zu nachhaltiger Jugend- und Sozialpolitik
ausgetragen wird, sollten wir deren Bemühungen zur Rettung ihres Hobbys unterstützen.

Sobald jemand Informationen diesbezüglich hat, bitte ich sie hier zu posten,
damit wir diese Informationen an möglichst viele Personen streuen können,
so dass möglichst viele von uns sich daran beteiligen können.

Ein Anfang ist es bei dem Tagesschau-Voting mitzumachen, welches sich am Ende folgendes Online-Artikels befindet:
http://www.tagesschau.de/inland/paintball100.html

Haut rein!

Es ist halt wie immer: Blinder Aktionismus. Entscheidungen, um sich im Wahljahr bei ebenso uninformierten Wählern zu profilieren und das Ganze zu Lasten einer Gruppe, bei der man sicher sein kann, dass keine Wählerstimmen verloren gehen. Siehe dazu die gestrige Entscheidung über Rentenanpassungen.

Das Wort "Rollenspiele" ist übrigens in den (journalistisch besonders wertvollen) L1ve-Nachrichten in diesem Zusammenhang bereits gefallen: "Rollenspiele wie Paintball" sollen verboten werden. Ich werde zwar jede Initiative unterstützen, glaube aber, dass unser Hobby da nicht viel zu befürchten hat. Denn das "Töten simulieren" ist im Gegensatz zum Paintball spielen bei unserem Hobby nur ein winziger Bestandteil. Geht ja auch ganz ohne, wie wir wissen... Allerdings haben wir nur nichts zu befürchten, wenn sich jemand mit unserem Hobby auseinandersetzt, bevor Gesetzesvorlagen ausgearbeitet werden. Also doch ein Grund zur Panik.

Wir haben jedoch einen Trumpf: Demonstrationen von gewandeten Rollenspielern in Berlin sind verdammt medienwirksam, weil lustig anzusehen.

Hmm, meine Larp-AG läuft unter Amoklaufprävention.

Sozialer Umgang wird hier gefördert und genau das ist es, wo man mMn ansetzen sollte.

Und auch Paintball ist (meines Wissens nach) ein Mannschaftssport.

Amokläufer sind eigentlich grundsätzlich männlich und meist in irgendeiner Form unzureichend in ihre Umgebung sozial eingebunden.

Mannschaftssport, der Menschen anzieht, die sich für den Vorgang des Schießens interessieren (Wenn man den Pinballern das mal unterstellen möchte), ist hier eigentlich eher der Sozialkompetenz zuträglich, somit ist ein Verbot von Paintball völlig abwegig.

Gibt es da sowas wie eine Unterschriftensammlung?

Ich finde es lustig, dass Kollege Wiefelspütz Paintball sogar als sittenwidrig bezeichnet.
Hoffentlich hat diese Einstellung keine skurrilen Auswirkungen auf Bundeswehr und Polizeikräfte... 

Karrukh hat geschrieben:Hmm, meine Larp-AG läuft unter Amoklaufprävention.

frag mal das jugendamt dortmund.
die sind anscheinend anderer meinung
http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/dortmund/sued/2009/4/2/news-116190928/detail.html

Karrukh hat geschrieben:Gibt es da sowas wie eine Unterschriftensammlung?

wenn ich was höre, geb ich's hier bekannt.
wer etwas vor mir hört, gebe es bitte hier bekannt.

hihi, wie oft kann ich abstimmen?

Hmm, ich sehe schon einen gewaltigen Unterschied zwischen Paintball und LARP, denn bei ersterem geht es um nichts anderes als die Simulation des Tötens, während letzteres versucht eine Fantasiewelt inklusive allem möglichen "Fluff" wie z.B. einem glaubhaften Sozialgefüge zu simulieren. Daher hoffe ich mal, dass unsere Herren und Damen Politiker gewief(elspütz)t genug sein werden, hinreichend zu differenzieren. Ansonsten hab' ich halt endlich mal einen trifftigen Grund zum Auswandern.
Abgestimmt habe ich natürlich trotzdem, weil diese Idee ungeheuer hirnverbrannt, unüberlegt und reißerisch ist.

Dann sollten Schützenvereine auch verboten werden. Dort wird im besoffenen Kopf auf Holzvögel geschossen. Aber das wird dann wohlmöglich als "Deutsche Tradition" o.ä. abgetan.

Pro Paintball

@Kolof

wirklich guter Einfall...!! 

wäre ja mal ne Maßnahme...die meisten Amokläufer kamen aus dem SChützenverein oder hatten Verwandte mit nicht gesicherten Waffen da drin...
dementsprechend ist das Potential an möglichen Selbstmördern dort größer...

mit Paintball kannste ja nicht wirklich jmd erschießen...


Scheiß Politiker..Dumpfbacken, Labertaschen, Sesselfurzer....

Sollte man die Bundeswehr verbieten? DA wird doch auch gelernt Leute abzuschießen. Oder wie wäre es mir einem Verbot der Polizei.
(Ich befürchte ich gehe zu weit =) )

Es gab doch auch schon in diversen lokalen Pressen den Hinweis auf ein mögliches Verbot von Liverollenspielen, da dort der Tötungsakt auch in verschiedenen Situationen nachempfunden wird. Und weil ja im Bereich Endzeit mit Waffen-Nachbauten aufeinander geschossen wird. Aber erstmal muss ein derartiges Gesetz durchgebracht werden. Dann hilft nur die Flucht ins Ausland. Hurra, Larp in Schweden!

Naja ... eine Politdiskussion will ich nicht auslösen.  :fününü:

Hoffentlich hat diese Einstellung keine skurrilen Auswirkungen auf Bundeswehr und Polizeikräfte...

doch der Nachwuchs reduziert sich 

upps das beinhaltet ja jetzt schon wieder böse Unterstellungen.


Naja ich denke solange dort niemand real verletzt wird, werden dort auch keine Menschenrechte verletzt.
Im Gegenzug dazu wird das Recht auf Freiheit, welches sich natürlich auch weitest gehend auf die Freizeitgestaltung bezieht, solange es die Rechte andere nicht verletzt, dadurch eingeschränkt.

Das ist halt dieses "mit Kanonen auf Spatzen schießen".

Andereseits aus Politprofitsich, würde man mit dem Verbot von Liverollenspiel eine Menge Wähler verprellen.

seit den 70ern is der einsatz von vogeldunst, sowie das schießen von singvögeln verboten...

naja... mal ernsthaft, mittlerweile bin fast schon so weit nur zu hoffen, möglichst glimpflig dabei wegzukommen
wenn das wirklich weiter läuft enden wir noch bei einer welt von demolition man 

abgesehen davon, paintball mit larp zu vergleichen, ist doch bescheuert.
ich lasse mich als rollenspieler jedenfalls nicht kriminalisieren, aber was sinnvolles machen?
da merkt man wieder nur, wo die starke lobby sitzt und wo nich

Der Aktionismus der Politiker ist klar unter Schwachsinn, Wahlkampf (besonders dieser) und Jurastudium 1. Semester Grundrechtsvorlesung einzuordnen.

Einen ähnlichen Fall hat es nämlich schon gegeben, dort wurde vom Bundesverwaltungsgericht (BVerwGE 115, 189, kann man auch googlen) das Verbot des Betreibens eines Laserdroms bestätigt, da "man auf Menschen zielen würde." Gleichfalls folgte der Europäische Gerichtshof nach.

Allerdings ist hier ein großer Unterschied zwischen dem Nichterlaubens eines Betriebes und des Verbotes eines Hobbies.
Bei dem ersteren geht es um den Schutz der Menschenwürde Dritter, indem man dem Betreiber verbietet, aus kommerziellen Gründen, Personen das gegenseitige "spielerische" Töten zu ermöglichen.

Wenn man allerdings das Hobbie verbieten will, ist die persönliche Freiheit Einzelner betroffen. Man fährt der Selbstverwirklichung des Einzelnen buchstäblich an die Karre. Das zu Begründen ist unendlich schwieriger. (Meiner Meinung nach grundrechtlich unmöglich)

Zudem würde ich spontan noch den Gleicheitsgrundsatz gefährdet sehen und die Verhältnismäßigkeit ebenfalls. Wenn Schützenvereine, Jäger und Sportschützen schießen dürfen, warum nicht auch Paintballer? Aber das wäre alles eine Frage der Argumentation wenn es zu einem Verfahren kommen würde. Und wenn man überlegen würde Schützenvereine zu verbieten, wäre das Geschrei der Stammwähler so groß, dass die Politiker schnell zurück rudern würden.

Was ginge und vertretbar wäre, wäre z.B. eine Altersgrenze ab 18. Wenn das nicht schon der Fall ist.

Und in der Konsequenz würde ich erwarten, dass zunächst einmal Gewaltdarstellung im Fernsehen rigoros eingeschränkt wird! Keine Toten, keine Schüsse! Schließlich erreicht man durch TV-Programme mehr Leute, als durch Paintball, Laserquest und wie sie alle heißen.

Aber macht euch mal keine allzu großen Sorgen, bis zum Wahlkampf wird (hoffentlich) nichts verboten und danach wirds wichtigeres geben. Das ist nur das Geschrei einiger Hinterbank-Politiker, die ins Europaparlament wollen oder in ihrem Landkreis nicht vergessen werden möchten. Ähnlich wie die Cannabis-Legalisation und die türkische Version der Nationalhymne und was sich sonst noch alles im Wahlkampf tummelt.
Zumindest hoffe ich das.

Sollte der Spaß nicht auch nach Erfurt verboten werden?

Ich denke nicht, dass da wirklich etwas passieren wird, auch wenn nach Winnenden die Chancen nicht schlecht stehen.
Ausserdem wären die Folgen, wenn man ein Verbot mit der Begründung der Tötungssimulation durchdrückt zu weitreichend. Im selben Atemzug müssten dann, wenn man den Gedanken zu Ende denkt, auch die vielgefürchteten Killerspiele und so manch anderes verboten werden.
Was ja auch schon des öfteren mal angedacht war...

Meines Wissens nach ist die Tötungssimulation auch nicht Spielinhalt von Paintball, sondern eigentlich eher Taktik, Reaktionsvermögen etc.pp.
Genau aus diesem Grunde tragen Paintballer auch so quitschbunte Klamotten - eben um nicht mit irgendwelchen halbwahnsinnigen Typen, die im Wald Manöver machen, verwechselt zu werden.

Im Endeffekt kann man es prima, wie auch schon von allen anderen angesprochen, der Kategorie "Aktionismus" zuordnen.

Ob was passiert oder nicht sieht man dann, viel dagegen unternehmen kann man auf jeden Fall nicht.